Bereits 2009 haben der japanische Krachmeister Tatsuya Yoshida, der den RUINS vorsteht, aber etwa auch bei ZENI GEVA aktiv ist, und die Saxophonistin Ryoko Ono, die in Japan eine gefragte Studiomusikern ist, auf Ipecac das Album „Yawiquo“ veröffentlicht.
Wer wegen dieser weiblichen Note möglicherweise gemäßigtere Klänge erwartete, hatte sich jedenfalls geschnitten, denn während Yoshida wie ein Wilder sein Schlagzeug malträtierte, entfachte Ono ein brutales Avantgarde-Jazz-Inferno in bester Ornette Coleman- oder John Zorn-Tradition, das auch den RUINS in nichts nachstand.
Daran hat sich nun auf dem Nachfolger „Blimmguass“ nichts geändert, ein Album, das den Hörer extrem fordert, wenn nicht sogar komplett überfordert. Der Bandname bringt es bestens auf den Punkt, the RUINS go Jazz.
Wenn man das Saxophon als Instrument beziehungsweise Jazz generell zu schätzen weiß, erleichtert einem das sicher den Zugang zu diesem Album, das bis auf wenige Momente, in denen das Duo kurz innehält, eine streng durchkomponierte Kakophonie musikalischen Extremsports darstellt.
Alles andere wäre bei einem Noise-Terroristen wie Yoshida auch eine echte Enttäuschung.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #113 April/Mai 2014 und Thomas Kerpen