HANNI EL KHATIB

Savage Times

Beim ersten Album gab es noch Hoffnung, beim zweiten wollte ich nicht ganz verzagen, werfe beim dritten jetzt allerdings die Flinte ins Korn. „Savage Times“ ist eine mit Kalkül dreist zusamengegaunerte Exploitation der Indie-Charts der letzten 15 Jahre – Jack White-artiger Erbauungsgospel für die Generation Altbauwohnung, etwas teigiger Surfboy-Charme und windschief zusammengezimmerte Breaks und Beats, die wohl helfen sollen, den Scheiß auch an Rap-Interessenten zu vermarkten.

Alles, was hässlich und falsch ist an der Musikindustrie: Hier vereint in einem Produkt. Die 19 Tracks des Albums wären das beste Material aus einer umfangreichen, intuitionsgeleiteten Session gewesen, heißt es, machen aber eher den Eindruck einer klingenden Postkarte aus dem Darkroom der Alternative-Hölle, die obendrein als 3x10“-Box verkauft wird.

Ein Elend, das alles.