Lead-Honcho Bruce Ferguson mag mit seinem speziellen Look zwischen Ron Jeremy und mit Pabst Blue Ribbon abgefülltem Rausschmeißer für an ansprechender Optik interessierte Menschen zwar den ultimativen Kontrapunkt zum Federboa-Charme der NEW YORK DOLLS verkörpern, hat stimmlich aber tatsächlich Parallelen zum altbekannten Junk Rock Schlock der Bowery zu bieten.
Deswegen und aufgrund der musikalischen Umtriebigkeit seiner Kollegen bei den DOUGHBOYS und GRIP WEEDS oder im Falle von Kenny Aaronson als Basszupfer an der Seite von Joan Jett oder Bob Dylan gleich in Begeisterungsstürme zu verfallen und von „Masterpiece“ und „New Jersey’s 1st Supergroup“ zu sprechen, ist allerdings deutlich zuviel des Guten.
Solides Handwerk sicherlich, professionelle Musiker auf jeden Fall, doch der spezielle Charme, wie ihn beispielsweise ein Kevin K. besitzt, geht genau in dieser Professionalität unter, diesen perfekt einstudierten DICTATORS-, RAMONES- und NEW YORK DOLLS-Akkordfolgen, die als Bonus für die „erwachsenen“ Hörer natürlich auch den ROLLING STONES Blues nicht außen vor lassen.
Zu perfekt, zu poliert und zu leidenschaftslos.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #119 April/Mai 2015 und Dirk Klotzbach