„Analyzing Black Metal“ enthält insgesamt acht formal wissenschaftliche Artikel zu unterschiedlichen Aspekten von Black Metal, es reicht von der Untersuchung von „Männlichkeiten“ bis zum detaillierten Sezieren von Songstrukturen.
Im Prinzip basiert dieser Band auf einem Studientag zum Thema „Kulturen des Nordens“ an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Ich für meinen Teil habe so meine Probleme mit den sogenannten Metal Studies, also der wissenschaftlichen Aufarbeitung des Phänomens Metal, selbst wenn sich hier sicher oft auch Fans des Genres finden lassen.
Autor Ralf von Appen schreibt in seiner „Reflexion zur Analyse von Satyricons ,Mother North‘“ selbstkritisch: „Für wen arbeitet man, wenn es quasi keine gemeinsame Sprache und vielleicht auch keine geteilten Ergebnisinteressen mit denen gibt, die diese Musik gerne hören, denen sie etwas bedeutet? Welche Ziele soll die musikwissenschaftliche Analyse verfolgen? Wen versucht sie zu erreichen, wie kann sie für Fans relevant werden? Müssen wir uns den Vorwurf machen, dass unsere Analysen nicht das Eigentliche, das Ästhetisch-Relevante treffen und somit am Ziel vorbeigehen?“ Ich gehe noch einen Schritt weiter und frage die Autorinnen und Autoren, wer ihnen das Recht einräumt, mit zum Teil ans Unerträgliche grenzender Selbstgefälligkeit Inhalte meines Lebens und meiner Musik analysieren zu dürfen? Wenn ich oder andere Metalheads analysiert werden wollen, lasse ich es euch wissen oder gehe gleich zu einem Psychotherapeuten.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #137 April/Mai 2018 und Ollie Fröhlich