Der König des instrumentalen Kalauers ist zurück. Irgendwie fühle ich mich Stephan Otten verbunden – der Kerl muss ein ähnlicher Quatschkopf sein wie ich, und ich frage mich nur, warum er bei so viel Spaß am Wortspiel nicht textet, sondern rein instrumentale Musik macht.
Der Titel des Albums ist natürlich eine sinnfreie Anspielung auf „Teenager Liebe“ von DIE ÄRZTE, und auch der unfassbar banale Dummspruch „Ende Gelände“ (reden so nicht Handwerker in Privat-TV-Fake-Dokus?) darf als Titel für eine der Kompositionen herhalten, wobei mein Favorit diesmal „Kann denn Liebe Synthie sein?“ ist.
Um die Frage zu beantworten: Nein, natürlich nicht, und seine Liebe zu alten, musealen Sequencern lebt Herr Otten nebst Kompagnon Oliver Klemm auch hier wieder aus. Dronige Gitarrensounds, elektronische Beats und flächige Synthie-Sounds werden auch auf diesem Album in höchst angenehmer Weise kombiniert, ja, SANKT OTTEN haben sich bei aller scheinbaren Klamaukigkeit seit der Gründung 1999 längst als sich ständig weiterentwickelnde Formation in der Nachfolge einschlägiger deutscher Pioniere der Siebziger etabliert.
Banal ist hier nichts, die Durchdachtheit ist es, die auch „Sequencer Liebe“ wieder zu einem spannenden Album macht. Und jetzt ... Ende Gelände.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #89 April/Mai 2010 und Joachim Hiller
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