SANGHARSHA / BLANK

Intermundia

Zwei Bands, die sich offenbar gesucht und gefunden haben, wie man so schön sagt, präsentieren auf dieser Split-LP ihre jeweilige Vorstellung von düsterem, bösem Hardcore und verschaffen dem Hörer damit ganz ausgezeichnet eine extrem finstere Grundstimmung.

Dabei wähnt man sich zunächst noch ganz entspannt, wenn die New Yorker SANGHARSHA (die ihre Wurzeln übrigens in Nepal haben, was die nicht zu verstehenden Texte erklärt) ihren Beitrag einläuten.

Da wird erstmal in gemächlichen, doomig schleppenden Tempogefilden agiert, der Song sozusagen Schicht für Schicht aufgebaut, bevor plötzlich die Schlagzahl erhöht und brachial drauflos gewalzt wird.

Schleifende D-Beat-Parts und metallische Hardcore-Raserei gehen dann Hand in Hand und versetzen, zumindest mich, in Verzückung. BLANK aus Köln und Solingen knüpfen dort nahtlos an, fügen ihrem ohnehin sehr dunklen Sound im Song „Solaris“ noch eine Schippe Black Metal hinzu und unterstreichen somit ihre alles andere als lebensbejahenden Texte („We’re on the run from the old dark spirits / Those we freed again / Caught in the lowlands of our soul / Bound by depression“).

Im weiteren Verlauf drückt die Band weniger mit Geschwindigkeit, als vielmehr mit unglaublich schwerer Riffwucht aufs Gemüt. Angesichts solcher Musik stellt sich mir die Frage, ob sich der bisher eigentlich eher selten genutzte Begriff „Negativcore“ irgendwann vielleicht doch als Genrebezeichnung durchsetzen könnte? Irgendwie ist es schon fast paradox, dass einem derlei musikalische Fausthiebe trotzdem solche Glücksgefühle bescheren können!