FAI BABA

Sad And Horny

Wie wohl wenige andere Zeitgenossen versprüht Fabian Siegmund, besser gesagt Fai Baba den Spirit alter US-Westcoast-Alben, er greift den wehmütigen Psych-Jangle-Sound der späten BYRDS genau so lässig auf wie lässige Country-Nuancen, und formt daraus ein Album, das den idealen Soundtrack für ein staubiges Roadmovie abgibt.

Ironischerweise war es in der Tat zunächst als Filmscore konzipiert, aber auch wenn der Film nie zustande kam, ist zum Glück dieses feine Album dabei rumgekommen. Fai Baba, der bislang hauptsächlich als Solokünstler mit Loops und Tapes arbeitete, hat mit dem treffend betitelten „Sad And Horny“ erstmals mit einem Drummer aus Fleisch und Blut zusammengearbeitet, Domi Chansorn ist ein Glücksgriff, sein unaufgeregtes kompetentes und seelenvolles Spiel ergänzt den vollen Sound der schwermütigen Gitarrenarbeit in optimaler Weise.

So gelingt ein Album für die blaue Stunde und danach, das am besten funktioniert, wenn das Tageslicht am fernsten scheint. Dann glänzen die an Herzblut nie armen Kompositionen am stärksten.