Sieh an, CD eingelegt, an Duane Peters gedacht, und eine Sekunde später gesehen, dass der alte Fuchs hier natürlich mal wieder die Finger im Spiel hat, als Produzent nämlich. Die Jungs kommen wie der Meister aus Orange County, waren neulich in Deutschland unterwegs (weshalb die Hälfte der Thankslist aus Deutschen besteht) und haben mit dieser Scheibe ihr 13-Song-Debüt-Album raus, dem eine 7" und CD-EP auf Hostage voran gegangen sind.
Nun gibt es dieser Tage sicher keinen Mangel an tight rockenden 77er Punkbands, doch muss man neidlos eingestehen, dass die Fünf von DISCONTENT hier wirklich alles richtig machen und das Quentchen Kick und jugendliches Ungestüm an sich haben, das mir bei den letzten Scheiben ihres Daddies Duane - sei es nun mit den U.S.
BOMBS oder mit den HUNNS - gefehlt hat. DISCONTENTs großes Verdienst ist es dabei, dass sie weder in grölige Oi!-Seeligkeit verfallen noch zu lahm auf der klassischen 77er-Schiene unterwegs sind.
Stattdessen geht's immer mit ordentlich Druck voran, hat man bei ihnen das angenehme Gefühl, das auch ein ausreichend motorisiertes Gefährt unter dem Hintern vermittelt, das nämlich immer noch was geht, wenn man auf's Pedal tritt.
Schnörkellos, direkt und gut - und mit „Just do'n't care" sowie dem auf der aktuellen Ox-CD gefeatureten „Rebel" zeigen die OC-Boys, dass sie auch das Zeug dazu haben, potentielle Hymnen zu schreiben.
Eine klasse Mischung aus OC- und 77er-Punk also, die rundum gelungen ist. (30:20) 8/10
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #49 Dezember 2002/Januar/Februar 2003 und Joachim Hiller