BIONIC ELBOWS

s/t LP

Oha, schwitziger Garage-Rock'n'Roll mit durchgedrücktem Gaspedal! Die Köln-Mühlheimer Rock'n'Roll-Sensation THE BIONIC ELBOWS ist seit 2002 mit dem hehren Auftrag unterwegs, Rock'n'Roll wieder zur Bedrohung werden zu lassen.

Auch wenn sich mir nach dem Hören ihrer selbstbetitelten Debüt-LP nicht gerade die Zehennägel vor Angst hochrollen, muss ich doch sagen: diese Platte rockt! Okay, ich war ja auch vorgewarnt, denn die erste Demo-CD-R "Romeo Agents" hab ich schon für das Ox #54 wohlwollend besprochen.

Kamen sie da noch hin und wieder etwas schludrig herüber, hat sich die sechsköpfige Band mittlerweile in ein echtes, eingespieltes und mit allen (Feuer-)Wassern gewaschenes Rock'n'Roll-Monster verwandelt.

In allen 12 Songs bedienen sich die BIONIC ELBOWS aller Varianten, die das Genre zu bieten hat: fette Riffs, flotte und weniger flotte Parts wechseln einander ab, "Ahs!" und "Ohs!" immer an der richtigen Stelle, abwechslungsreich arrangierte, schweißtreibend gespielte Songs und wirklich unverzichtbare Gitarrensoli (dabei finde ich normalerweise circa 80 Prozent aller Soli überflüssig, weil mich das Rumgenudel langweilt, hier passt's aber zu den Songs wie Arsch auf Eimer!).

Abgerundet wird das Ganze durch eine super Stimme und eine sympathisch wummernde Orgel, die ja nun auch nicht jede Rock'n'Roll-Band im Handgepäck mit sich führt. Kurzum: obwohl ich persönlich für Rockmusik als solche nicht mal das Schwarze unterm Nagel übrig habe, bin ich von den BIONIC ELBOWS begeistert.

Liegt wahrscheinlich am unüberhörbaren schmuddeligen Garage-Anteil in der Musik, denn der nimmt der ganzen Platte diese fiese "Dicke Eier"-Attitüde, die normalerweise dem Genre Rock('n'Roll) und den leidlich bekannten musikalischen Vertretern des selben innewohnt.

Und daran, dass die Scheibe auf dem Liebhaber-Label Fanboy rauskommt, natürlich auf 140g-Vinyl. Gefährlich gute Platte! (08/10)