I CAN MAKE A MESS LIKE NOBODY'S BUSINESS

s/t CD

Nicht, dass es mir Sorgen macht, aber ich frage mich manchmal schon, warum ich mit diesen Jungstars à la Adam Green nichts anfangen kann. Im Grunde läuft es wohl auf zwei Dinge hinaus: Erstens bin ich kein Mädchen respektive Frau und dafür weniger empfänglich (es gibt nicht einfach nicht so viele exponierte Musikerinnen) und zweitens bin ich ein wenig zu introvertiert, um deren Musik wirklich goutieren zu können.

Da kommt mir einer wie der 22-jährige Ace Enders doch viel gelegener, der mit dieser Platte und unter umständlichen Namen sein Solo-Debüt vorlegt. Ansonsten spielt er noch bei THE EARLY NOVEMBER, die für sich nicht ganz unerfolgreich waren (auf der Warped-Tour dabei).

Die JIMMY EAT WORLD-Vergleiche, die bei TEN schon angebracht waren, sind hier sicher auch nicht fehl am Platz, wobei ICMAMLNB (jaja) die Musik viel mehr von der Akustikgitarren-Seite angehen und eher selten den Verstärker anschalten.

Dabei sind sie, bzw. ist er, was Melodieführung und Gesang angeht, immer als Abkömmling der End-Neunziger-Emo-Welle erkennbar. Das macht alles auch schon einen sehr guten Eindruck, wenn ich mir auch noch ein wenig Reduktion und klarere Ideen wünschen würde.

Nicht einen nackten RIVULETS-Sound, soweit würde ich nicht gehen, aber wenn Ace beim Songwriting noch etwas selbständiger werden könnte und Streicher nur dazu nehmen würde, weil er es kann, und nicht, weil er noch die Extragarnierung braucht, dann sehe ich eine große Zukunft für ihn.

Dann würde er auch auf die fiesen Synthie-Strings verzichten, die zum Glück nur einen Song runterziehen. So gilt: Lieber was Funkelndes wie I CAN MAKE A MESS ... für den Bauch als was Glitzerndes für die Sarah-Kuttner-Show.

(52:38) (07/10)