BRAVERY

s/t CD

Na immerhin nicht Williamsburg bzw. Brooklyn. Dafür Chinatown. Und ein Klischee, das THE BRAVERY auslassen. Und dabei sind sie gar nicht mal schlecht. Gerade mal zwei Jahre existiert die NYC-Band um Sam Endicott, man hat einen Punk-Background, doch die Musik ist typischer Dance-Punk, wie man ihn heute an jeder Ecke zu hören bekommt - nicht unbedingt besser als hier, aber auch nicht schlechter.

Der Opener "An honest mistake" ist so was von an NEW ORDER angelehnt, anderswo wird dann wieder COLDPLAY-like geschmachtet, bevor dann Revival-Pioniere wie THE RAPTURE und THE FAINT herhalten dürfen, und so wenig man der Band dafür böse sein will, weil die Platte unterm Strich eben doch recht schmissig ist und irgendwie gut durchläuft, so fehlt dem Fünfer doch jede Subtilität und Eigenständigkeit.

Da greife ich lieber zum neuen Album der STATISTICS, das ist auf gewisse Weise gar nicht so weit entfernt von THE BRAVERY, nur eben, nun, authentischer. Da fragt man sich schon, mit welcher Überzeugung Endicott die im Presseinfo abgedruckten Statements abgelassen hat, dass er dem Mainstream von MTV rein gar nichts abgewinnen könne.

Hm. Eine zwiespältige Scheibe, die ein Gefühl hinterlässt, wie wenn man eine Tüte Paprika-Chips leer gefressen hat: Irgendwie lecker, aber so richtig gut fühlt man sich nicht danach. (37:25) (6)