SUGARBIRD stammen aus Rheinland-Pfalz und sind ein Quartett, das bereits seit einiger Zeit, um genau zu sein seit 1999, gemeinsam musiziert. Ihr zweites selbst betiteltes Album bringen die Herren in Eigenregie heraus und Selbiges kann sich sehen lassen.
Vielleicht erfinden SUGARBID nichts neu, die vier haben es aber verteufelt gut raus, vorhandene Elemente in einem eigenständigen Mix zu verquirlen und mit guten Songs zu überzeugen. Man hört in den 12 Songs immer wieder typisch kalifornische Punkrock-Anleihen à la TEN FOOT POLE oder frühe NO USE FOR A NAME.
Den Fehler, diese Bands bloß zu kopieren, machen SUGARBID aber nicht. Vielmehr verbindet die Band um Sänger und Gitarristen Christoph Jung diese Elemente mit Alternative-Rock-Passagen, so dass der Punkrock-Einschlag etwas abgefedert und der Sound von SUGARBID deutlich nachdenklicher und einfallsreicher wirkt, als der von vielen melodischen Punkbands, die strikt einem Song-Muster folgen.
Nichtsdestotrotz, schnelle Passagen findet man auch auf diesem Album, genauso wie den einen oder anderen netten Chor oder catchy Refrain. All dies dominiert aber nicht das Bild des Albums, sondern kommt hin und wieder vor.
Immer wieder überraschen die Herren auch durch unerwartete Momente, bringen Breaks ein, variieren das Tempo oder streuen ein sympathisches Solo ein. SUGARBIRDs Album wirkt angesichts der kalifornischen Punk-Einflüsse teilweise fast jugendlich-punkig, diesem stellen SUGARBIRD aber Songs und Töne entgegen, die über den Punkrock-Tellerrand hinaus schauen.
Hier ist eine Band unterwegs, die auf dem besten Wege ist, ihren eigenen Sound zu finden. Ein gutes Album! (8) (36:50)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Lauri Wessel