JESU / SUN KIL MOON

s/t

Bei der Paarung JESU/SUN KIL MOON ist natürlich die Frage berechtigt, wer letztendlich mehr Spaß damit hat: Justin Broadrick- oder Mark Kozelek-Fans. Allerdings kommt dieses im ersten Moment komisch anmutende Projekt nicht völlig unerwartet, denn Kozelek veröffentlichte bereits eine EP und ein Album von JESU auf seinem Label Caldo Verde, coverte den GODFLESH-Song „Like rats“ (von „Streetcleaner“) auf seinem gleichnamigen Akustik-Coveralbum von 2013 und schilderte in einem Song auf der letzten SUN KIL MOON-Veröffentlichung „Universal Themes“, wie er mal vor einem GODFLESH-Konzert in San Francisco mit Broadrick abhing.

Also doch irgendwie Brüder im Geiste, auch wenn das musikalisch nicht unbedingt auf der Hand liegt. Und so bemängelten einige Rezensenten auch, dass Broadrick hier nur die zweite Geige spielt als Produzent einer passenden Klangtapete für Kozeleks gewohnt intimes wie verstörendes Crooning.

Mehrmaliges Hören dieser anfangs etwas sperrigen Platte hilft sicherlich, um JESU/SUN KIL MOON als Sinn machende Einheit zu erkennen und nicht nur als aneinander vorbei musizierende Kollaborateure.

Mit knapp achtzig Minuten ein recht episches und intensives Werk, dessen anfänglich harschen Industrial-Doom-Metal-Sounds unmerklich im letzten 14-minütigen Track „Beautiful you“ in sanftere Ambient-Strukturen übergehen, mit denen das Album dann äußerst entspannt und melodisch ausklingt.