Aus Tschechien stammt diese Emo-Hardcore-Truppe, die seit 2012 aktiv ist und deren erste Aufnahmen nun unter anderem durch Dingleberry auf einseitig bespieltem Vinyl in einer Kleinstauflage von 143 Exemplaren veröffentlicht wurden.
Die Cover sind individuell gestaltet. Das A5-Heft gibt Auskunft über die Band und deren Ansichten, die Texte sind auch in englischer Sprache abgedruckt. Während heute alles darauf bedacht ist, dass jede Aufnahme Produktionen großer Plattenfirmen ähneln soll, sind es vielleicht gerade diese D.I.Y.-Releases, die an das Ursprüngliche und an den Underground in den entlegensten Orten der Welt erinnern.
Andererseits, was ist schlecht daran, wenn auch nichtkommerzielle Punkbands professionell arbeiten?! MYCOP hingegen konzentrieren sich auf das Wesentliche und den Moment. Die Musik ist dementsprechend rauh und wurde ohne weitere Bearbeitung auf Vinyl gepresst, so dass das Klangresultat dünn ist.
Das Heft erinnert an ein Egozine mit persönlichen Ansichten der Bandmitglieder nebst Linernotes zu den Texten, die sich aktuellen, wenig erfreulichen Themen widmen. Keine leichte Kost, aber davon gibt es ja mehr als genug.
Mir gefällt die Philosophie von MYCOP und ich wünschte mir mehr Bands, die so ticken, auch wenn mir die Musik, unabhängig vom (mangelndem) Klanggenuss, nur bedingt zusagt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #122 Oktober/November 2015 und Simon Brunner