SEE THROUGH DRESSES

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Kleider, durch die man alles sieht? Der Sommer kommt, die Tage werden wärmer, Männer bekommen wieder Stielaugen ... und SEE THROUGH DRESSES kommen auf Tour. Es wird also die Chance bestehen, sich davon zu überzeugen, was Sara Bertuldo, Sängerin, Bassistin, Gitarristin und Keyboarderin der Band aus Omaha, Nebraska auf der Bühne trägt.

Oder ihre Bandkollegen, falls die einen eher femininen Kleidungsstil pflegen. Mit Mathew Carroll teilt sich Sara die Position am Mikro, aber das allein würde noch nicht reichen, um eine SONIC YOUTH-Assoziation auszulösen.

Doch auch die Musik trägt zu diesem Eindruck bei, doch bloßes Epigonentum zu unterstellen, würde der Band nicht ansatzweise gerecht. Die Anklänge an die New Yorker Helden des bittersüßen Lärmrocks sind zwar zweifellos vorhanden, aber im übertragenen Sinne wird hier auch sehr nachhaltig auf die eigenen Schuhspitzen gestarrt, ergo jenem typisch britischen Genre der späten Achtziger und frühen Neunziger Tribut gezollt, ebenso THE CURE, wie sie sich in den späten Achtzigern präsentierten, abgerundet mit einer ordentlichen Ladung jenes immer wieder zu Lärmausbrüchen neigenden Indierock, wie ihn DINOSAUR JR.

zu dieser Zeit perfektionierten. „So long Charlie“ ist hierfür ein gutes Beispiel. Der Band um die Dame, die auch schon mit Tim Kasher tourte, ist mit dem bereits Anfang 2013 aufgenommenen Album ein wirklich großer Wurf gelungen, „Glass“ hat sogar echtes Hitpotenzial (erinnert mich an die PRIMITIVES!), und ich bin gespannt, ob da nicht schon bald ein Nachfolgealbum im Kasten ist.