CLASSICS OF LOVE

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Jesse Michaels. Klingelt da was? Yep, OPERATION IVY. Die hatten nicht nur einen Bassisten namens Matt Freeman und einen Gitarristen namens Tim Armstromg, die nach dem Ende der kurzlebigen Erfinder des Ska-Punks amerikanischer Machart mit RANCID eine der bekanntesten Punkbands der Welt ins Leben riefen – sondern auch einen Sänger.

Und das war Jesse Michaels. Der tauchte über die Jahre zwar immer wieder mal mit einer Band auf, zuletzt um das Jahr 2000 herum mit den richtig guten COMMON RIDER, und seit 2008 ist der nun wieder mal aktiv, diesmal mit CLASSICS OF LOVE.

Zwei Kleinformate erschienen, und nun das erste Album, das sich mit 13 Songs in knapp 23 Minuten an den Meisterwerken des frühen kalifornischen Punkrocks orientiert. Und so simpel und mitreißend ist die Platte auch: sloppy Pop-Punk, der seine Verwurzelung in der Lookout Records- und Gilman Street-Szene der späten Achtziger nicht verleugnet, aber auch Ausflügen in Richtung scharfer Hardcore-Attacken nicht abgeneigt ist („Dissolve“).

Und irgendwie habe ich immer wieder auch den Überhit „Silver bullet“ der famosen BRIEFS im Ohr – ein ehrenvoller Vergleich, finde ich. Und wenn jetzt jemand fragt, wo der Ska geblieben ist: Er ist da, er versteckt sich nur gut, kommt bei „Bandstand“ mal kurz zum Vorschein, was Menschen, die eine Neuauflage von OPERATION IVY erwarten, enttäuschen dürfte.

Ich hingegen würde mir eine gemeinsame Europatour von CLASSICS OF LOVE und OFF! wünschen: Beginn 21 Uhr, nach 25 Minuten sind COL durch, zehn Minuten Umbaupause, dann 25 Minuten OFF! und um 22 Uhr ist schon wieder alles vorbei.