FACE TOMORROW

s/t

FACE TOMORROW melden sich zurück, mit ihrem vierten Album, nach „For Who You Are“ (2002), „The Closer You Get“ (2004, beide Reflections) und „In The Dark“ (2008, Excelsior), wobei von letzterem Album hierzulande wohl kaum jemand etwas mitbekommen hat, und auch live machten sich FACE TOMRORROW auf deutschen Bühnen sehr rar.

Dabei liegen die Clubs des Rheinlands und des Ruhrgebiets für die Niederländer quasi vor der Haustür, doch irgendwie war man der Meinung, sich auf das heimische Terrain konzentrieren zu wollen.

Mit dem titellosen vierten Album sind Jelle Schrooten und seine Band nun bei Redfield Records untergekommen, so dass es mit etwas mehr Aufmerksamkeit auf der anderen Seite der Grenze besser klappen sollte.

Die hätten FACE TOMORROW verdient, die mir ihren ersten Alben auf einem klassischen Hardcore-Label bisweilen etwas fehl am Platze wirkten, denn da war zwar eine Verwurzelung in härteren Gefilden erkennbar, aber auch die Sehnsucht nach der großen, schmachtenden Indierock-Hymne.

Produziert von Jochem Jacobs (TEXTURES) sind sie nun in das Terrain des radiotauglichen Indiepops vorgedrungen, wagen sie einen Spagat zwischen ambitioniertem Prog-Rock à la COHEED AND CAMBRIA und nur noch theoretischem im Emo-Rock verwurzeltem Sound wie JIMMY EAT WORLD einerseits, und einer Nähe zu RADIOHEAD, MUSE, KILLERS und Co., die mir nur bedingt schmeckt.

Aber unterm Strich, und nur das zählt, ist dieses ein sehr angenehmes, eingängiges, intensives Album, dessen größter Pluspunkt der Gesang ist. Da verzeiht man auch den kitschigen Ausfall „Snakes & ladders.