BABY WOODROSE

s/t

Ziemlich plump, von einer Band Album für Album mit der Naivität des nerdigen Fans einfach abzufeiern. Dabei ist „Band“ im Falle des neuen BABY WOODROSE-Albums schon beinahe zu viel gesagt, hat Lorenzo Woodrose doch BABY WOODROSE mittlerweile zu einer Art Soloprojekt gemacht, diesmal fast alle Instrumente selbst gespielt und sich nur von Produzent Johan Gellett helfen lassen.

Wohin auch immer seine beiden Bandmates verschwunden sind, für Konzerte wird er sich wechselnde Begleiter suchen und ansonsten sein Ding durchziehen, das, so scheint es immer mehr, von der Besessenheit zeugt, Roky Erickson mit jedem einzelnen Song Tribut zu zollen.

Solange sich Mr. Woodrose dabei nicht dem Geisteszustand der texanischen Legende annähert, ist freilich noch kein Alarm angesagt. Mit dem neuen, titellosen Album präsentiert sich Lorenzo etwas sanfter als gewohnt, ohne jedoch in Sachen psychedelischer Verspieltheit Kompromisse gemacht zu haben, und ich fühle mich angesichts der zwölf wundervollen Tracks motiviert, mal wieder meine VIETNAM VETERANS- und BEVIS FROND-Alben aufzulegen.

BABY WOODROSE sind ein wirklich herausragendes Projekt, das sich von dem Großteil anderer Sixties-Garage-Psych-Verehrer dadurch absetzt, dass hier nicht einfach offen oder versteckt gecovert wird, sondern einem uralten Genre mit jedem Release originär gehuldigt wird.

Wundervoll!