IN THE PINES

s/t

Merkwürdiger Zufall: Meine Lieblingsplatte für dieses Jahr wird voraussichtlich "At The Foot Of My Rival" von THE NEW AMSTERDAMS werden. Erst gestern lerne ich einen Typen kennen, der mir erzählt, auf seinem Label komme die Platte einer Band namens IN THE PINES heraus, die Matthew Pryor beim THE NEW AMSTERDAMS-Album musikalisch unterstützt haben.

Am nächsten Tag habe ich "At The Pines" im Briefkasten. Man mag mir Subjektivität vorwerfen, aber: Ich mag die Band schon, bevor ich den Play-Knopf drücke. Doch die Starttaste vom CD-Player macht alles nur noch besser.

Aus den Songs des Sextetts spricht eine tiefe Erdverbundenheit, "In The Pines" ist der Versuch der Artikulation der ureigensten Sorgen und Ängste des Menschen. Manchmal wirken die Ruhe und Gelassenheit des Albums wie eine Drohung mit erhobener Faust.

Ein anderes Mal wickeln die Songs einen ein, legen sich um einen wie der Freund den Arm und streichen einem tröstend über die Wange. Mit seiner breiten Instrumentierung mit Violine, Bratsche und Harmonium transportiert "In The Pines" die ganzen Facetten der Gefühlswelt, von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt.

Es ist eine dramatische Form der Dokumentation des Menschseins. Übrigens haben IN THE PINES keinerlei Ähnlichkeit mit THE NEW AMSTERDAMS, aber das macht überhaupt nichts. (8)