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FELSENMIRROR

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FELSENMIRROR aus Portland, Oregon halten sich gar nicht erst mit Intro-Spielereien oder Ähnlichem auf und starten direkt mit einem mächtigen Lava-Riff in ihr selbstbetiteltes Debütalbum. Hier wird sich Zeit genommen, den mächtigen und schweren Sound wirken zu lassen, bevor so etwas wie Melodie ins Spiel kommen. Das sorgt auf jeden Fall schon mal für Atmosphäre. Wenn dann plötzlich die Gitarren lieblich gezupft werden, während im Hintergrund dezente Streicherharmonien zu vernehmen sind, springt sogleich das Kopfkino an und lädt zum Träumen ein. Da ist es fast schon fies, wie die nächste Wall of Sound die Zuhörerschaft wieder in den Boden der Tatsachen stampft. Für meinen Geschmack dürfte es bei dieser Art von Musik gerne klarer, differenzierter und weniger fuzzy sein, was jedoch kein Muss ist, bietet sie doch das perfekte Fundament für das heisere Geschrei, das übrigens von derselben Person stammt, die auch am Schlagzeug sitzt. Ein starkes Album, das sich vor den Granden des Genres verneigt, ohne sie zu kopieren. Aber mal ehrlich: Das harmonische Break bei „The waters of earth turn black“, das wurde doch definitiv vom Score dieser Ben Affleck-Schnulze „Pearl Harbour“ inspiriert, oder? Der Film ist wirklich mies, aber diese Melodie, die habe ich da garantiert schon mal gehört. Egal, denn FELSENMIRROR verpassen diesen Harmonien wesentlich mehr Klasse.