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ISLAND OF LOVE

s/t

So was liest sich natürlich immer gut „Band direkt von der Bühne unter Vertrag genommen“. Denn Third Man-Mitgründer Ben Swank (neben Jack White und Ben Blackwell) sah ISLAND OF LOVE bei ihrem Auftritt anlässlich der Eröffnung des Third Man Store in London und nahm sie danach bei Third Man unter Vertrag. Nach der EP „Songs Of Love“ erschien auch ihr selbstbetiteltes Debütalbum bei Third Man, das mit seinen elf Songs deutlich macht, dass ISLAND OF LOVE trotz ihres an eine schlechte Popband erinnernden Namens Vertreter der Philosophie sind, dass man poppige Melodien in möglichst viel Krach verpacken muss, womit man in der Regel natürlich kein Massenpublikum anspricht. Das Presseinfo wirft ISLAND OF LOVE mit DINOSAUR JR. und HÜSKER DÜ in einen Topf, unterschlägt aber, dass die vier Londoner Jungs eher PAVEMENT und SEBADOH (die Band von DINOSAUR JR.-Bassist Lou Barlow) nacheifern, was ihre kantige, unberechenbare Rhythmik und das zerfaserte, schräge Songwriting angeht. Das Ganze klingt angenehm unterproduziert und ruppig und kann auf jeden Fall durch extrem viel Spiellaune punkten, ebenso durch interessante stilistische Brüche innerhalb der Songs. Was die Stücke selber angeht, ist aber noch Luft nach oben, bei denen sich die Band scheinbar mit Händen und Füßen dagegen wehrt, in irgendeiner Form zu eingängig zu wirken, stattdessen wird noch ein weiterer Haken geschlagen. Der grundsätzliche Sound stimmt auf jeden Fall, jetzt müssen nur noch ein paar wirklich nachhaltig wirkende Songs her, dann wird das nächste Album sicherlich mehr als nur ein noch etwas diffus klingender Achtungserfolg.