Das selbstbetitelte Album von HÄK/DANZEISEN ist raffiniert zusammengefügt, obwohl es streng genommen nur aus zwei Komponenten besteht: Da sind vielgestaltige modulare Synthesizer-Texturen, denen eine merkwürdige Virtuosität innewohnt, so passgenau, wie sie das vielseitige Schlagzeugspiel untermauern, es akzentuieren und zu immer neuen kraftvollen Rhythmen motivieren. Die vier ungefähr zehnminütigen Stücke halten nach einer turbulenten Anfangsphase in der Mitte kurz inne, um sich neu zu ordnen. Die Schlussphase baut auf das zu Beginn Etablierte auf und erwartet, dass das irrlichternde Drum-Synthesizer-Geschwader in seiner Intuition und Komplexität verstanden worden ist. Anschließend errichtet das Duo einen noch dichteren, festeren Sound, indem sie eine weitere Ebene einfügen und das Schlagzeug das zuvor Gespielte variiert. Es ist fordernde Musik, die auf ein extrem strukturiertes Fundament stößt, und sich ausgehend von dieser unverrückbaren Ordnung ein hohes Maß an Exaltiertheit erlauben kann.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #168 Juni/Juli 2023 und Henrik Beeke