CHRONIK

s/t

Die Connaisseure pfeifen es schon länger von den Plattenregalen: Hinter diesem Projekt aus Mönchengladbach stecken einige Menschen von EA80 und KLOTSZ, was den Alles-Sammlern sicher schon triefende Augen beschert hat. „Kurz gedacht und dann gemacht“, lautete die Devise und das lässt auf eine recht spontane Umsetzung schließen – was einem Projekt ja eine gewisse Frische verleihen kann. Darüber hinaus sollten die Dinge aber nicht in einen Topf geworfen werden. CHRONIK sind CHRONIK und eben nicht EA80 und so gibt es auf dieser hübsch aufgemachten Doppel-LP (von der allerdings nur drei Seiten bespielt sind) doch einige Unterschiede. Denn CHRONIK erscheinen mir zuweilen weniger minimalistisch, die Songs wirken abwechslungsreicher und krachiger produziert. Düster bleibt es natürlich die ganze Zeit, ganz aus ihrer Haut kann nun mal keiner der Beteiligten. „Nachtträumer“ ist ein vanta-schwarzer Alptraum-Hit, der so auch auf einem EA80-Album hätte erscheinen können. Bei „Donald Trump“ klingt glatt ein Spaghetti-Western-Feeling durch, das dann in einer kaputten Vaudeville-Kirmes-Atmosphäre mündet. Ganz markant EA80-esk bleibt es natürlich oft, wenn der Gesang einsetzt. Der verschwindet aber oft in einer Wall of Sound. Es bleibt ein beeindruckendes Album von einer Supergroup of Düsterpunk. Das Vinyl ist zwar limitiert, aber einige Exemplare dürften noch zu kriegen sein.