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I.G. (ISOLATIONSGEMEINSCHAFT)

s/t

Aaah, nun doch endlich auf Vinyl. Damit wiederhole ich mein Review zum Tape und erweitere es minimal, weil Vinyl etwas mehr Zeichen haben kann: Fette Drumbeats, Handclaps, geschichtete Synthesizer, sparsam eingesetzte Gitarre, das hätte ich jetzt nicht unbedingt von einem HYÄNE-Ableger erwartet, aber hey. Was die beiden hier abliefern, hätte Anfang der Achtziger locker in die Kassettentäter-Profiliga gereicht. „German-Cold-Wave“ hätte man das damals genannt und gar nicht mal so falsch gelegen. Endlich mal keine Kunststudenten, die auf teuren alten Geräten irgendwas Retromäßiges machen, sondern unverkrampft aus dem Bauch heraus abliefern. Acht exzellent aufgenommene Songs, die an unerfüllte Versprechen aus der Feder von STAHLNETZ, DEO oder MITTAGEISEN erinnern. Wenn man es wirklich kann, dann kann man eben wie bei „König“ auch nur kurz KRAFTWERK andeuten, mehr muss ja auch gar nicht sein. Hätte in den Achtzigern geschrieben, so damals aber kaum aufgenommen werden können, denn so fett klang es seinerzeit nur selten. Ende letzten Jahres eines der besten Tapes, auf LP-Format dann auch für die zu haben, die mit diesen kleinen Plastikdingern aufgrund des fehlenden Abspielgerätes nicht so viel anfangen können. Nach wie vor exzellent!