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KRATZEN

s/t

So minimal, schlicht und prägnant wie das Cover ist das hier beileibe nicht. Das Kölner Trio spielt einen Sound, der gar nicht mal so weit weg von Bands wie PHILEAS FOGG ist. Minimal, repetitiv, auf das Nötigste heruntergestrippt, dennoch mit der gewissen eigenen hypnotischen Note. Ein feines Konstrukt aus Rhythmusteppich, prägnantem, ruhigem Gesang, dessen Dichte durch nichts zerstört wird, was meint, sich in den Vordergrund drängen zu müssen, und dazu auch noch alles ohne lange filzige Haare oder den krautigen Geschmack der Siebziger. Wenn wir dann ein wenig weiter nach hinten schauen, ist das auch nicht so sehr entfernt von RHEINGOLD, die das Ganze nur etwas aufgepeppt haben, was KRATZEN hier wieder auf das Wesentliche beschränken. Die Krautrock-Elemente sind absolut nicht zu verleugnen, was sich auch auf die Ruhe und Länge der gerade mal sieben Stücke übertragen lässt, die langsam und unheimlich beruhigend wirken. Schlichtheit kann so schön sein und tatsächlich so groß wie hier. Reißt der Band die gerade mal 150 LPs bitte aus den Händen, es soll euer Schaden nicht sein.