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LOT LIZARD

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Ziemlich genau in der Mitte der USA, ziemlich im Norden und ziemlich weit weg von den Metropolen liegt Sioux Falls, die Hauptstadt von South Dakota. Die 180.000-Einwohner-Stadt ist die Heimat von LOT LIZARD, die statt aus der nordamerikanischen Provinz des Jahres 2020 auch aus der nordenglischen Provinz der frühen Achtziger stammen könnten, sind in jener Zeit und Region doch offenkundig die Bands zu verorten, die man als musikalische Inspiration des Vierers benennen könnte. Düsterer Post-Punk ist also angesagt, ohne Tasteninstrumente, ohne Drumcomputer, dafür aber mit einer wütenden Noisepunk-Komponente und einem sehr lässigen, lakonischen Unterton. Hier wird keine Dramatik gefaket, nicht zur Kostümparty geladen, sondern mit druckvollem Drumming und nervös-fiebriger Gitarre Meistern wie frühen THE CURE, SNAKE CORPS oder auch JOY DIVISION nachgeeifert, ohne sich jedoch auch nur für einen Moment des Kopistentums verdächtig zu machen. Sehr reduziert, eher ruhig, aber mit Sinn für Intensität werden zehn Songs mit Ein-Wort-Titeln wie „Judas“, „City“, „Shallow“, „Ice oder „Wired“ performt. Ich mag besonders die leiernde, gelangweilt wirkende Art, wie Sänger Lindy Wise intoniert.