Foto

GR RECORD HEAD

s/t

Einen hochgradig toxischen Cocktail hat GR RECORD HEAD aus dem englischen Leeds zusammengebraut. Völlig ungeniert ergibt sich der „Alleinunterhalter“ hier Einflüssen zwischen VELVET UNDERGROUND („Sister Ray“-Phase) und frühen FALL, hat keinerlei Hemmungen, eine Ein-Akkord-Nummer auf über acht Minuten auszudehnen. Die Fuzzbox ist sein liebstes (und einziges!) Effektgerät, und es stört ihn herzlich wenig, wenn die Gitarre verstimmt ist, nur fünf Seiten hat, eine Brummschleife den Amp zum Dröhnen bringt. Minimaler kann man Amphetamin-Verherrlichung nicht vertonen. Songstrukturen werden hier mit diebischer Freude zerschlagen, bis alles in einer Art „Free-Form Freakout“ kollabiert. Ein verstörendes Tondokument, das so sperrig wie amateurhaft mit einer mehr als offenkundigen „Fuck you“-Attitüde den Zugang wirklich nicht leicht macht. Lässt man sich allerdings darauf ein, kann diese Dröhnung durchaus ihren Reiz entfalten.