ASTRAL DRIVE

s/t

Mit diesem Album gönnt sich Phil Thornally, seit Ende der Siebziger als Produzent, Songschreiber und Sessionmusiker aktiv, „mal was Eigenes“. Thornally, der das wohl düsterste THE CURE-Album „Pornography“ produzierte, danach für ein paar Jahre auch THE CURE-Mitglied wurde, hat sich ansonsten allerdings eher mit sonniger Popmusik den Lebensunterhalt verdient.

Sein Song „Torn“ wurde für Natalie Imbruglia zum Welthit, er schuf Hits am Fließband für Charts-Popper wie Ronan Keating oder Pixie Lott. Es überrascht nicht, dass das selbstbetitelte Album eine durchweg mainstreamtaugliche AOR-Produktion ist, handwerklich auf höchstem Niveau.

Das muss kein Fehler sein, Thornally ging ja quasi mit der Intention zu Werke, seine Version eines verschollenen Pop-Albums aus den Siebzigern zu schaffen, den Prototypen des perfekten Yacht-Rock-Albums.

Unter dieser Prämisse kann man sagen: „Mission erfüllt“. „Astral Drive“ verzichtet völlig auf Ecken und Kanten, stört trotzdem nie mit seinem beinahe auffällig unauffälligen WDR 2-Schmelz.

Eine aalglatte Produktion von einem alten Studiohasen mit völlig routinierten Muckern aus Bryan Adams’ Tourband (dort spielt Phil Thornally auch den Bass). Wer sich auf hochintelligenten High-End-Pop einlassen kann, also in etwa so ein Sound wie 10CC oder PREFAB SPROUT zu ihrer besten Phase, wird hier zu keiner Minute enttäuscht.