Als klassisches Powertrio tritt das junge Ensemble NEW NEXT aus Solingen Rockcity 2.0 an und verblüfft auf dem Debütalbum mit acht völlig eigenständigen Indiepop-Songs. Gerade in der sparsam eingesetzten Instrumentierung liegt dabei Fluch und Segen zugleich.
Dass das selbstbetitelte Album dabei so hervorragend funktioniert, liegt zum einem am Highend-Songwriting, denn die Herren Gattei, Roden und Kremers halten natürlich selten mit ihren Einflüssen hinterm Berg (ARCTIC MONKEYS, STROKES), verarbeiten diese aber mit Eleganz und massig Herzblut zu ihrem ureigenen Sound.
Hervorgegangen ist die Band aus vormaligen FLOOZIES- und PHONOTONES-Musikern, sie haben also bereits massig Erfahrung sammeln und beste Eindrücke hinterlassen können. Das Album jedenfalls beweist mit seinen feinen Arrangements ein ausgezeichnetes Gespür für tolle Melodien und Harmoniebögen und einfach alles, was einer knackigen zeitgenössischen Indiepop-Nummer so guttut.
Ein Highlight ist das stürmische „Lose my head“ als Opener der zweiten Seite, und auch „In time of need“ zeigt hier hohes songschreiberisches Talent. Einzig bei den Arrangements wäre bisweilen ein wenig mehr Finesse hilfreich, auch wirkt es manchmal so, als ob die Fixierung auf das Trio-Schema die Band ein wenig einengen könnte, manchen Nummern täte vermutlich eine zweite Gitarre gut.
Das allerdings ist Jammern auf hohem Niveau, NEW NEXT haben einen vollkommen überzeugenden Einstand abgeliefert, mit dem hoffentlich eine breite Fanbasis erschlossen werden wird.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #129 Dezember16/Januar17 2016 und Gereon Helmer