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MUSEUM – The Serial Killer Is Laughing In The Rain

Ryousuke Tomoe

Was für ein dicker Schinken! Auf über 700 Seiten liegt die Gesamtausgabe von „Museum – The Serial Killer Is Laughing In The Rain“ nun bei Carlsen beziehungsweise Hayabusa vor. Nichts, was man mal eben zwischendurch liest oder im Rucksack für eine kurze Bahnfahrt mitnimmt. Das gibt aber auch das Thema nicht so wirklich her: Ein Serienmörder, der seine Opfer auf äußerst ausgeklügelte Art und Weise foltert und umbringt, ist unterwegs. Verkleidet mit einem Regenponcho und Froschmaske lässt er Menschen für ihre Sünden büßen. Das klingt natürlich erst mal ein wenig nach dem Filmklassiker „Sieben“, vor allem nachdem Protagonist und Polizist Sawamura befürchten muss, dass seine eigene Familie ins Fadenkreuz des Killers geraten ist. „Museum“ ist keine leichte Kost und die Geschichte ist rasant erzählt, so dass man es nicht so schnell zur Seite legen will. Dass man gefühlt ein paar Versatzstücke daraus schon hier und da mal gesehen hat, ist kein Problem, denn Tomoe gelingt es, seinen eigenen Spin zu finden und so bleibt „Museum“ bis zum Ende spannend und verliert nie an Tempo. Die Geschichte wurde auch schon verfilmt, die Manga-Vorlage kommt aber deutlich besser rüber. Neben „Museum“ beinhaltet die Gesamtausgabe auch noch die Kurzgeschichten „Girl and Killer“ und „Nur mal angenommen, wir hätten beste Freude sein können“, die drei Kapitel umfasst. Das ist durchaus von Stephen Kings „Stand By Me“ inspiriert, woraus Tomoe auch gar keinen Hehl macht, der Film wird sogar anfangs erwähnt. Hier zeigt sich das Talent Tomoes, aus einem im Prinzip schon bekannten Stoff eine eigene und frische Geschichte zu machen, die sich dann ebenfalls in Richtung blutiger Psychothriller entwickelt.