Labelbosse aufgemerkt! Wer sich wirklich ein ganz, ganz heißes Eisen aus dem Reich der Mitte sichern will, sollte unbedingt diese drei Pekinger Jungspunde hier auschecken. Gerade mal mit 20 Lenzen auf dem Buckel, zünden jene Knaben über zehn Songs ein Pop-Punk-Feuerwerk, das in puncto Spielwitz und Virtuosität Maßstäbe erfüllt, von denen manche hiesige Band auch nach 20 Jahren des Bestehens nur träumen kann.
Klar, alleine die Stimme von Sänger Lucifer, sowie die beiden enthaltenen Coverversionen („Nellie the elephant" und „Ashbrooke launderette") lassen keine Zweifel daran, wo die musikalischen Hauptkoordinaten des Trios zu verorten sind, aber die Eigenkompositionen brauchen sich dahinter nicht im Geringsten zu verstecken, ganz im Gegenteil: Man höre zum Beispiel nur einmal den wunderbar melancholischen Opener „Fairytale of graow", das brillant verschrobene „All I want is to be a loser" (Was zur Hölle ist das für ein Instrument? Klingt wie ein kaputtes Banjo ...) oder „We are the artistic heyday" mit seinem herzerfrischend beknackten „Jingle bells"-Zwischenpart.
Mein absoluter Favorit ist allerdings der chinesisch betitelte Song Nummer 8, der mir wie eine Kreuzung aus Irish Folk und Kanton-Pop anmutet. Jedenfalls absolut hervorragend - gebt den Jungs 'ne Chance!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #83 April/Mai 2009 und Ben Bauböck
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #83 April/Mai 2009 und Ben Bauböck