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ROY BUDD

Get Carter

Der mit nur 46 Jahren 1993 früh verstorbene britische Filmmusik-Komponist und Jazzpianist Roy Budd hat in seiner gut zwanzigjährigen Karriere auf jeden Fall einiges für die Nachwelt hinterlassen. Zu den Highlights gehört dabei sicherlich die Musik zu Mike Hodges’ kompromisslosem Gangsterfilm „Get Carter“ („Jack rechnet ab“) von 1971 mit Michael Caine auf einem brutalem Rachefeldzug – 1980 drehte Hodges dann den Big-Budget-Trash „Flash Gordon“.

Schon das Titelthema der Eröffnungsszene ist grandios, in der man Carter bei einer Zugfahrt sieht, und hallt lange nach. Der Rest des Soundtracks ist vielleicht nicht mehr ganz so eindrucksvoll und stellt eher die stilistische Bandbreite und handwerkliche Qualität von Budd unter Beweis, der seine Musik fast schon chamäleonhaft den Anforderungen des Films unterordnet.

Die Neuauflage des Soundtracks besitzt wirklich ein bestechende Klangqualität, ein wenig störend sind in atmosphärischer Hinsicht nur die dazwischen geschnittenen Dialogfetzen. Ansonsten aber eine sehr empfehlenswerte Veröffentlichung – für Fans des Films und von Budd –, ergänzt um zwei weitere Discs.

Auf Disc 2 gibt es einige Alternativ-Versionen der Soundtrack-Kompositionen neben vier nicht wirklich notwendigen Remix-Versuchen des Titelthemas. Disc 3 schafft dann auf jeden Fall Mehrwert, versammeln sich hier doch 19 weitere exzellente Filmmusik-Arbeiten von Budd, für Filme wie „Die schwarze Windmühle“, „Das Wiegenlied vom Totschlag“, „Ein Mann geht über Leichen“ oder „Angst ist der Schlüssel“.

Verpackt ist das Ganze in ein schickes Digibook inklusive eines umfangreich bebilderten Booklets.