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KAUFKRAFT

Rotzpop

Alle Bandmitglieder von KAUFKRAFT haben schon einiges auf dem Kerbholz. Sängerin Katja Hah spielte bei DIE PERLEN, Bassist Arne bei OXYMORON, Drummer Stefan bei THE PISSTONS und Gitarrist Jo bei HELL-O.

Alles keine Jungfüchse mehr. Seit ungefähr eineinhalb Jahren machen sie gemeinsame Sache. Klassische Deutschpunk-Songs mit Frauengesang und NDW-Anleihen. Annette Humpe 2.0. Ein bisschen holprig und sehr schlicht.

Schön sind die Chöre im Background. „Aaahhs“ und „Ooohhs“ im Dauerabo. Allerdings ziemliches Schwarz-Weiß-Denken in den Texten. Kostprobe? „Menschen sind mir scheißegal, denn ich mag’s lieber digital.“ Nicht jeder, der ein Handy benutzt, ist ein Menschenfeind.

Aber für den Reim hat es einfach gut funktioniert. Sonst im Fokus der vier Nürnberger: Stress im Job, Konsumterror, Schadenfreude, Walfang oder Modeopfer. „Das Rudel rennt voraus und Du rennst hinterher.

Die Sehnsucht nach Applaus, ein Fisch im Fashionmeer.“ Alles irgendwie schon einmal gehört. Und auch musikalisch wird das Debütalbum von KAUKRAFT leider ziemlich schnell eintönig. Die meisten Songs haben ähnliches Tempo und ähnliche Strukturen.

Beim Hören hat man den Eindruck, als ob die Zeit mitten in den Achtzigern stehengeblieben ist. Als Waldsterben, Atomkrieg und Popper noch reale Bedrohungen waren. Gute Zeiten für Deutschpunker, damals wie heute.

Leider.