"Unglaublich" ist das Einzige, was einem beim Hören des ersten Songs "Who's gonna find me" des neuen THE CORAL-Albums "Roots & Echoes" einfällt. Zurecht die erste Singleauskopplung, kann man es kaum fassen, wie die sieben Liverpooler (mittlerweile dann doch schon Mittzwanziger) mal eben so ein wunderschönes Northern Soul-Stück aus dem Ärmel schütteln.
Getragen von James Skellys unglaublich einnehmender Stimme, hält aber auch der Rest der Platte das Niveau. "In the rain" ist geprägt von einer herrlichen Divergenz aus sehr tanzbarer Instrumentierung und todtraurigem Text, wohingegen auf dem Album aber auch sehr abgeklärte Geschichten erzählt werden.
Das erinnert daran, dass sich THE CORAL nach dem ausgiebigen Touren zu "The Invisible Invasion" wegen akutem Erschöpfungszustand fast aufgelöst hätten. Aber sie scheinen noch nicht alles gesehen zu haben und beweisen auf "Cobwebs" eindrucksvoll, wie viel Seele ein Song haben kann, als man gegen Ende des Albums schon dachte, dass es nicht mehr besser werden könnte.
Vielleicht treibt sie aber auch eine unerfüllte Sehnsucht immer wieder zu Höchstleistungen an, wie die großartige Liebeshymne "Rebecca you" erahnen lässt. Nur DIVINE COMEDY können das besser.
(42:20) (9)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Martha Biadun
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und Nina Maenz