Remscheid ist nicht gerade für eine florierende Punk- oder Hardcore-Szene bekannt. Abgesehen vom in der Nachbarstadt Wermelskirchen gelegenen AJZ Bahndamm scheint dort ziemliche tote Hose zu herrschen.
Denkste! Wenn man genauer hinschaut, findet man auch in Remscheid Bands, die die Punkfahne hochhalten. Das beste Beispiel dafür sind die vier Jungs von ROOM SIX, die gerade ihr zweites Album „Get Outta My Head“ veröffentlicht haben.
Komplett D.I.Y. und ganz ohne Hilfe von außerhalb. Wo es an dieser Stelle bei den meisten Newcomer-Bands schon an Kreativität und Professionalität fehlt, spielen ROOM SIX ihre Stärken erst so richtig aus.
Volle Möhre Nineties-Skatepunk mit jeder Menge Energie und Druck. Die erste Hälfte des Albums kann man als so gut wie perfekt betrachten. Die Highspeed-Gitarren im Titeltrack oder in „Society of egoists“ und die Eingängigkeit von „Destroy“ oder „Suicide island“ lassen einen nicht mehr los.
Dazu kommt ein tighter Drumsound und der markante Gesang von Sänger Lumpi. Das, was Bands wie SUM 41 oder BLINK-182 in Ansätzen gut, letztendlich aber doch eher peinlich macht, wird hier in einer Leichtigkeit dargeboten, von der sich die großen eine gehörige Scheibe abschneiden sollten.
Am Ende gibt’s 9 Punkte, da die erste Hälfte nahezu perfekt ist, die zweite im Vergleich jedoch etwas abfällt. Immer noch besser als alle SUM/BLINK-08/15-Alben zusammen. Weiter so!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #131 April/Mai 2017 und Marcell Rogmann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #130 Februar/März 2017 und Marcell Rogmann