Foto

CHARLIE FEATHERS

Rocks

Die „Rocks“-Serie von Bear Family ist um einen Teil reicher, Charlie Feathers wird nun endlich auch ein Sampler gewidmet. Diese Zusammenstellung präsentiert seine Musik aus den Jahren 1956 bis 1991 und umfasst Klassiker wie „Get with it“, „One hand loose“ und „Tear it up“ sowie Titel aus späteren Jahren, inklusive „That certain female“, bekannt aus Tarantinos „Kill Bill“. Die Trackliste beinhaltet auch den seltenen Titel „Adamsville“ von Bill Privett mit Charlie Feathers an der Gitarre. Feathers schlägt einen eleganten Bogen von Rock’n’Roll und Country zum Blues, nicht zuletzt bei Nummern wie „Tongue-tied Jill“. Dieser Song wird in zwei Versionen präsentiert, eine von 1956 und eine andere von 1967/69. Beide sind großartig, wobei die ältere Variante einen leicht flotteren Beat hat. Das Traditional „Frankie and Johnny“ kommt eher im Country-Gewand, „Can’t hardly stand it“, Ende der Siebziger durch die CRAMPS wiederbelebt, bietet pures Psychoblues-Feeling. „Rain“ ist ein kurzer musikalischer Schauer, während „Rain keeps on fallin’“ schon etwas länger dauert. „Wild wild party“ ist genau das, was der Titel verspricht, „Cootzie coo“ ein kurioser Song, bei dem Charlie Feathers seine Gesangskunst zeigt und zwischen Glucksen und hohen Tönen wechselt. „Dig myself a hole“ wie auch „Jungle fever“ erzeugen mit der relaxten Stimmung und der tieferen Stimme von Charlie Feathers eine Art Voodoo-Atmosphäre. Die Stücke mit der Chorgruppe JOHNNY BRAGG AND THE MARIGOLDS sind nicht minder fesselnd, tragen durch Handclaps zu einer verschärften Rhythmik bei. Bei allen Songs auf dem Album unterstreicht Feathers seine Rock’n’Roll-Kompetenz und seinen einzigartigen Stil. Die umfassenden Linernotes, die von Martin Hawkins und John Pearson stammen, runden dieses Album zusammen mit dem bunt bebilderten, informativen Booklet perfekt ab. „Rocks“ ist eine zwingende Zusammenstellung und bietet einen großartigen Einblick in die Musik eines der außergewöhnlichsten Künstler seiner Ära.