In den letzten Jahren hat Tobias Albrecht aka Rocko Schamoni mehr als Universal-Künstler auf sich aufmerksam gemacht, weniger als Musiker. Klamauk mit Studio Braun, Wirt im Golden Pudel Club, Schauspieler bei „Fraktus“ oder seine erfolgreichen Romane wie „Dorfpunks“ oder „Fünf Löcher im Himmel“.
Dabei war Schamoni in den frühen Achtzigern zuerst als Punkrocker im Umfeld der GOLDENEN ZITRONEN bekannt geworden. Vom Punkrock der frühen Tage ist nicht viel geblieben. Schamoni 2019 klingt wie Siebziger-Italo-Pop oder der sonnige Soundtrack eines Streifens mit Adriano Celentano.
Mit viel Klavier, Querflöten, Bläsern oder Glockenspiel. Eingespielt mit Orchester und Band. Federleicht und flauschig. Zwölf lange Jahre hat der Hamburger Entertainer für sein achtes Studioalbum gebraucht.
Eigentlich hatte er der Musik längst abgeschworen, heißt es von der Plattenfirma. Zum Glück hat er sich anders entschieden. Am schönsten ist die Ode an Mark Hollis, den im Februar verstorbenen Sänger von TALK TALK.
Es geht aber auch um den drohenden Tod der gesamten Menschheit oder private Verluste, wie den Tod seines Vaters. Die Zielgerade des Lebens ist ein zentrales Thema auf „Musik für Jugendliche“.
Texte und Sound wirken aber überraschend versöhnlich, nicht verbittert. Alles Scheiße, aber ist doch gut so.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Abel
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #164 Oktober/November 2022 und Wolfram Hanke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #146 Oktober/November 2019 und Wolfram Hanke