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PALILA

Rock’n’Roll Sadness

Auf die EPs „Are We Happy Now?“ von 2019 und „Tomorrow I’ll Come Visit You And Return Your Records“ von 2020 lassen die Hamburger PALILA nun das Album „Rock’n’Roll Sadness“ folgen, und auch hier kommt wohl niemand umhin, angesichts der markanten, aber intensiven und packenden Stimme von Gitarrist Matthias Schwettmann auf die Ähnlichkeit zur Tonlage von Neil Young hinzuweisen. Und von da bin ich dann schnell bei J Mascis, der gerade bei seinen leisen Solosachen immer wieder mal in diese hohe, aber auch heiser-kratzige Tonlage wechselt. Womit ich auch auf dem musikalischen Terrain bin, auf dem sich Schwettmann, Christoph Kirchner (bs) und Sascha Krüger (dr) wohl fühlen. Es ist dieser Indie-Gitarrenrock der späten Achtziger und der Neunziger, DINOSAUR JR, SUGAR, WILCO, GUIDED BY VOICES, BUILT TO SPILL, etc. pp. – you name it, I hear it. Aber PALILA können nicht nur nachdrücklich und knarzig, etwa beim famosen „Sapphire“ oder bei „Rain again“, auch die leisen, differenzierten Songs à la „Take turns“ („Heart of gold“?) gelingen. „Rock’n’Roll Sadness“ ist das, was man gemeinhin als „Grower“ bezeichnet: ein zunächst unauffälliges Album, das einen aber nachhaltig packt, nicht mehr loslässt und mit jedem Hören mehr in den Bann zieht. Einfach schön, diese traurige Musik.