Proto-Post-Punk, Anarcho Rock’n’Roll oder doch die gerade von mir geprägte Schublade des Leoparden Garage-Pop mit Mozarella doppelt und Riot Grrrl-Rotlicht-Atmosphäre? NO SUGAR sind kaum eindeutig zu charakterisieren, beziehen ihre Inspiration gleichermaßen vom Kill Rock Stars-Label (BRATMOBILE, BIKINI KILL, PEECHEES), den zahlreichen Alix Brown-Post-Punk-Ausgeburten der Moderne als auch dem Handschellen-Rock von Joan Jett.
Dabei gelingen ihnen wahre Goldstücke wie der „Suburban Shoes & First Band Blues“ und „Sons* Of Guns_Daughters* Of Doom“ mit ihren verzweifelten und tief traurigen Akkorden aus der Dunkelkammer verlorener Hoffnungen ebenso wie Anti-Thesis-Riff-Ravers vom Kaliber „Time’s up“ oder „Ice tea“.
Es sind die wechselnden Stimmungslagen und Schwerpunktverlagerungen, die dieses Album auszeichnen und mit denen man sich arrangieren muss. Das wird und soll sicher auch nicht allen leichtfallen, ist aber allemal eine Auseinandersetzung wert, setzen NO SUGAR doch Höhepunkte wie die genannten, die man gehört haben sollte.
Der Albumtitel wurde also vollkommen zu Recht gewählt, langweilig geht anders.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #146 Oktober/November 2019 und Dirk Klotzbach
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