Tattoo-Bücher und -Magazine gibt es mittlerweile sehr viele. Der Peak am Markt scheint noch lange nicht erreicht zu sein. Viele Verlage stürzen sich auf das Thema. Ergibt Sinn. Tattoos verkaufen sich.
Damit auch Bücher über Tattoos. Deshalb gibt es unzählige, oft lieblos gemachte Bücher mit Vorstellungen von Tätowierern und den x-ten Black- und Grey-Tattoos und den immer gleichen Tätowierern.
Irgendein Depp wird es schon kaufen. Es wird langweilig. Der Die Gestalten Verlag, bekannt bisher für Design und Kunst, springt auf diesen Zug auf. Viele bekannte und einige hier noch eher unbekanntere Tätowierer (wie Lionel, Alex Binnie, Yann Black, Alix Lambert, Jon John, Duke Riley etc.) und ihre Arbeiten werden hier vorgestellt.
Allerdings mit einem etwas (noch) ungewöhnlicheren Zugang. Die Herausgeber des Buches interessieren dabei die aktuellen Entwicklungen, die neueren künstlerischen Entwicklungen innerhalb der Tattoo-Szene und ihre Verknüpfungen und Verbindungen mit anderen Kunststilen.
Es werden nicht nur die gängigen Newschool-Klassiker und die neuen Art-Brut-Trendsetter vorgestellt, sondern etwa auch handgestochene Tätowierungen oder Tattoo-Installationen wie die automatische „Auto Ink“-Maschine von Chris Eckert und Ähnliches.
Als „Art Fusion“ gibt es schon lange Versuche von Star-Tätowierern wie Bernie Luther oder Paul Booth, Kunst und Tattoos zu verbinden. Oft ist das Ergebnis enttäuschend: gemalte, auf Leinwand gebannte Flashes oder Tattoos.
Nett, aber nicht spannend. Hier in „Forever“ sieht man, was bei Tattoos möglich ist, aber auch was Tätowierer als Künstler noch entstehen lassen können. Erstaunlich.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #104 Oktober/November 2012 und Igor Eberhard