Faszinierende Musik aus München, einer Stadt, die angesichts ihrer Größe verhältnismäßig wenige Bands von Format hervorgebracht hat, was sich mit RIVER, CANDELILLA und FRIENDS OF GAS in jüngster Zeit ein wenig relativiert, aber immer noch unter dem Schnitt liegen dürfte. Liegt es am Fön, an den Mieten, wer weiß? „Bam bam“ kommt mir seltsam vertraut vor, „Huna huna“ war bereits seit dem letzten Cut Surface-Labelsampler im Ohr und ging von dort nicht wieder hinaus, für mich die beiden Überhits der LP. Zwei Schwestern an Gitarre und Gesang, ergänzt um zwei Herren an Schlagzeug und Bass, was schon ein wenig die bekannten Rollen aufbricht. Hervorragender Indiepop mit Tiefgang und Fragilität, der kleine und lang anhaltende Hits kredenzt. Diejenigen, die bei der bloßen Erwähnung von CANDELILLA, GURR und CRUSH ein leichtes Zucken in den Ohren verspüren, sollten dringend reinhören, um ihren Kosmos um eine weitere Band zu erweitern, denn irgendwo, irgendwie in dieser Melange würde ich auch RIVER ansiedeln, die sowohl vertrackt als auch leicht beschwingt können, dabei aber immer wieder zu kleinen Bestandteilen finden, die sofort im Gedächtnis haften bleiben.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #152 Oktober/November 2020 und Kalle Stille