Der Budget-Sound der STRAIGHT ARROWS erscheint wie eine Einladung in ihren immer feuchten, nach Bier und Schweiß stinkenden Probekeller, in dem die größten Slacker der Stadt das Musizieren als Ausrede für ausufernde Exzesse und besorgniserregenden Bierkonsum vorschieben.
Ihr Sound befindet sich in einer Zeitschleife zwischen rohen, verzerrten Mid-Sixties Garagerock-Nuggets und Neunziger-Zahnfäulepunk, ist schwer beladen mit Echo und Reverb und steckt zwischen introvertierter Shoegaze-Pose und angriffslustigem Middle Finger Salute.
Das Mischverhältnis ist jedoch umsichtig proportioniert und in die komprimierte MidFi-Qualität eines Bedroom-Recordings gebettet worden, bei der stilistische Finessen gegen das brummende Ganze ankämpfen.
STRAIGHT ARROWS sind sehr noisy, jedoch nie so undifferenziert eingedickt, als dass es die wirklich großartigen Melodien ersticken würde. Der Gesang ist unterkühlt-lakonisch, die Gitarrenteppiche mal chaotisch und konträr verlaufend, gehen in janglender West-Coast-Folk-Eigenbrötelei auf, nur um dann die Fuzzbox auf Anschlag zu drehen.
In der Gesamtheit und im Vergleich zum Vorgänger wird das Album von dunkleren Untertönen geprägt, treibt weniger Unfug als unter dem Genre-Kollegium üblich, und ist dennoch zu melodisch, fast poppig, und positiv, als dass es sich zur Inszenierung eines Film-Drogentods eignen würde.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #109 August/September 2013 und Axel M. Gundlach
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #115 August/September 2014 und Matti Bildt