RIP TORN aus dem süddeutschen Sinsheim machen auf ihrer ersten, selbstproduzierten Veröffentlichung erstaunlich viel richtig: energetischer Punkrock, der teils an die BAD RELIGION der frühen Neunziger als auch an diverse ähnlich klingende Bands erinnert, die zu dieser Zeit bei Epitaph und Fatwreck veröffentlichten - also zu deren bester Phase - aber auch Einflüsse aus dem Übergang vom Hardcore zum damals noch kraftvollen Emocore aufweist.
Also eher JAWBREAKER als JETS TO BRAZIL - wobei ich damit nichts gegen die Klasse letzterer gesagt haben möchte. Aber auch die Melancholie von LEATHERFACE und diese eigentlich sehr englische Interpretation melodischen Punkrocks, den diverse Boss Tuneage-Bands einst spielten, lassen sich hier finden.
Nur der leider manchmal nicht zu überhörende deutsche Akzent des Sängers trübt die Illusion, es hier mit einer englischen Band zu tun zu haben. Aber das stört den positiven Gesamteindruck nicht wirklich.
(7) Auf der Ox-CD zu hören.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #69 Dezember 2006/Januar 2007 und André Bohnensack