"It's only rock'n'roll but I like it" - diesen oder auch jeden anderen schlauen Spruch hatten sich Anfang der 90er wohl schon diverse Bands auf die Fahnen geschrieben. Manche haben ihn bedingungslos beherzigt und großartige Alben produziert, andere sind oft nur auf dieser hohlen Phrase herumgeritten.
2005 hat sich der Rockzirkus verändert - Bands wie die HELLACOPTERS verkünden großmutig und etwas sarkastisch "Rock'n'roll is dead" und entwickeln sich, GLUECIFER lösen sich auf und die BACKYARD BABIES verursachen live wie auf Platte eher ein großes Gähnen.
Dennoch machen sich wieder neue Bands auf den Weg und versuchen die gleichen Wege zu gehen, auch wenn es aufgrund inzwischen totgelaufener Trends und Tausender neuer Mitstreiter schwieriger geworden ist, mit guter Rockmusik aus der Masse hervorzustechen und zu begeistern.
Die DEVILTONES legen mit "Riding The High Horse" ihre Finger also in eine eigentlich schon ausgetrocknete Wunde, um sie wieder mit Blut zu füllen aber siehe da, es scheint zu funktionieren.
Das Blut quillt und spritzt, wie bei GLUECIFERs Debüt "Riding The Tiger". Auch wenn hier statt des Tigers ein großes Pferd geritten wird und das Album schon das vierte eigene Release ist, so wird hier auf zehn Songs aber die gleiche Konsequenz an den Tag gelegt.
1, 2, 3, 4 - auf die Fresse! Aber bitte mit dem Sinn fürs Wesentliche. Das die DEVILTONES das verstehen, beweisen sie in weniger als 30 Minuten, auch wenn hier keine neuen Türen eingetreten werden - für die Straße und einen netten bierdurchtränkten Abend reicht das allemal.
(07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #63 Dezember 2005/Januar 2006 und Carsten Hanke