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HALL OF THE MOUNTAIN KING

Revolted

Wer seine Band so nennt, hat Ambitionen. Spielt das 2018 formierte Trio auf Edvard Griegs gleichnamigen Banger von 1875 an oder beziehen die Saarbrücker sich auf das auch schon ziemlich klassische Heavy-Metal-Standardwerk von SAVATAGE, 1987? Vielleicht ist auch ein völlig anderer Bergkönig gemeint, kenne mich im Saarland kaum aus – und an „Revolted“ lässt sich so gar nicht festmachen, wer von den Genannten gemeint sein könnte. Beginnt alles mit Heavy (Post-)Hardcore aus dem Katalog von Victory oder Trustkill Records der Zweitausender, verbauen HOTMK schon im nächsten Song ein BLACK SABBATH-Riff und ziehen rüber Richtung Sludge und (Post-)Metal. Es wird deutlich, dass die Sache mit der Vermeidung von Schubladen tatsächlich mal so gemeint ist – und dass HOTMK die harscheren Gesangsstile souveräner umgesetzt bekommen als den klaren Gesang. Meist bleiben sie im ruppigen Bereich, bringen mit „Society“ noch Hardcore-Punk an, und ja, in „Edward Fortyhands“ ist das Ploppen einer Bierflasche mit Bügelverschluss zu hören. Die indierockige Emo-Band („Signs“) mag man HOTMK dann vielleicht doch nicht mehr abnehmen, insgesamt gefällt das stilistische Durcheinander aber gut. Die Vinyl-Editionen von Barhill Records seien generell empfohlen.