Unter dem etwas merkwürdigen Nom de Guerre „Reverend Elvis“ tritt der ostdeutsche Musiker Andreas Freier bereits seit knapp 15 Jahren auf und spielt, meist in schwarzem Anzug und Sturmhaube gewandet, finstere Songs unter dem Etikett Underground-Rock’n’Roll irgendwo zwischen Todescountry, Blues, Rocka-, Psycho- und Horrorbilly.
Eine beträchtliche Anzahl von schwarzen Scheibchen ist dabei mittlerweile zusammengekommen, die auf verschiedenen Labels in Europa und auch den USA erschienen sind. Die Homebase ist allerdings Chemnitz, hier hat Suzy Q Records seinen Sitz, und der Reverend ist selbst auch Gründer und Mitbesitzer des Labels.
Logisch, dass dort auch die meisten Alben der UNDEAD SYNCOPATORS veröffentlicht wurden. Auf dem Sublabel Document Music ist nun eine Anthologie der feinsten Reverend Elvis Songs für Suzy Q aus den Jahren 2003 bis 2017 zusammengestellt worden.
Das ist zugegebenermaßen eine reichlich morbide Angelegenheit. Ganz im Stil der makaberen „Death Discs“ der späten Fünfziger und frühen Sechziger Jahre. In eher sparsam arrangierten Sound (neben der Gitarre des Reverends kommt höchstens ein Standbass oder scheppernde Minimal-Drums zum Einsatz) sind hier 18 Songs aus allen künstlerischen Phasen versammelt.
Den Großteil machen dabei Eigenkompositionen aus, es gibt aber auch ein paar Coversongs wie „13“ von den MISFITS oder eine Jimmy Webb-Nummer. Ein so düsteres wie schräges Unterfangen, auf den bisweilen etwas sperrigen deutschen Akzent des Reverends muss man sich auch einlassen können, dann steht dem Genuss allerdings nichts im Wege.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #130 Februar/März 2017 und Matti Bildt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #136 Februar/März 2018 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #87 Dezember 2009/Januar 2010 und Ben Bauböck