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REVEREND BEAT-MAN

Surreal Folk Blues Gospel Trash Vol. 2

Der geschätzte Kollege Carsten Vollmer zeigte sich 2008 bei der ersten Veröffentlichung dieses Albums wenig begeistert, ihm fehlten neue Ansätze, er konstatierte auf sehr hohem Niveau stagnierende Kreativität. Das stimmt zwar, aber bei Künstlern wie Beat-Man oder auch „Wild“ Billy Childish ist es genau die gewisse Vorhersehbarkeit, die den Reiz ausmacht. Denn ganz und gar nicht läuft sich hier ein Konzept tot, nur weil ein Künstler sich einer gewissen Formelhaftigkeit bedient. Die Wahrheit liegt in den Zwischentönen, die, zugegebenermaßen, bei einer derart brachialen Urgewalt, mit der Beat und seine Gäste zu Werke gehen, ein wenig im Grundrauschen verschwinden. Zu den Mitstreitern, die hier aushelfen, gehört unter anderem als Aufnahmeleiter der schmerzlich vermisste Olifr Maurmann aka Guz, mit dem Beat ja auch schon das Debilo-Cover-Projekt DIE ZORROS betrieb. In der Summe bietet „Surreal Folk Blues Gospel Trash“ nicht weniger und nicht mehr als der Titel hier verspricht, alles verpackt in Beat-Mans manische Vortragsweise, komplett mit Kinderschreck-Vocals und stampfigem Minimal-Beat. Ob im One-Man-Band-Modus oder mit „richtiger“ Bandbegleitung – zumeist mit Robert Butler (Orgel, Harp, Slide-Gitarre) und Delany Davidson an den Drums –, der irre Prediger trägt mit maximaler Inbrunst vor, bekehrt seine Schäflein zu Unzucht, Hallodritum und delinquentem Verhalten, und das macht in dieser Form einfach nur Spaß.