RESISTOLEROS

Rock'n'Roll Napalm CD

Vom ersten Takt an lassen die Kalifornier keinen Zweifel aufkommen, wo ihre musikalischen Vorbilder zu suchen sind: auf der anderen Seite der US of A, ja, die STOOGES. Shit, "Desperate times" klingt so dermaßen nach "Search & destroy", das ist unglaublich - aber auch gut gemacht.

Kein Wunder, trifft man hier doch auf einige alte Bekannte wieder: Sänger Sammytown ist der frühere Frontmann von FANG, einer legendären Achtziger-Hardcoreband, die immer wirklich extrem war - und Sammy war es auch, der über sechs Jahre wegen Totschlags im Knast saß, nachdem er Ende der Achtziger eine/seine(?) Freundin umgebracht hatte und danach monatelang auf der Flucht war, wobei das MRR, wo Freunde der Ermordeten mitmachten, regelrecht Fahndungsaufrufe gedruckt hatte.

Ja, hart, das. Aber auch vorbei. Drummer Ike Eichensehr war mal bei den BONELESS ONES, Basser Brian Shaffer bei CHEAPSKATE, und Johnny und Alby bei den CLIFTONS. Der Bandname wiederum bezieht sich - das Zitat ist im Booklet abgedruckt - auf ein Buch von Justin Hall über junge Klebstoffschnüffler, das Zeug heißt Resistol, die als "Resistoleros" bezeichnet werden, und diese STOOGES-Klebstoffschnüfflerattitüde zusammen mit der Vergangenheit von Sammy bringt die Band auf den Punk: "Rock'n'roll napalm", simpler, aber effektiver Punkrock in bester STOOGES-meets-Westcoast-Tradition, dabei erstaunlich drucklos produziert, aber da Bart Thurber an den Reglern saß, schätze ich beinahe, dass das so sein soll.

Trotzdem, anchecken, hat was, gerade auch wegen der beteiligten Personen. (27:29) (7/10)