„Reminiscence“ ist gewissermaßen ein Singer/Songwriter-Album, das wie ein Tagebuch aus der Perspektive von Elisa Giulia Teschner geschrieben wurde. „In infinite light“ ist eher wie eine Idee, die kurz zum Leben erweckt wurde, aber so wirkt, als wäre sie noch nicht zu Ende gedacht. Durch die cleanen Gitarren gibt es viel Raum in der Musik von ELLEREVE, die durchaus Luft zum Atmen bekommt. Stellenweise erinnert das, was auf „Reminiscence“ geboten wird, an A.A.Williams, ist aber weniger melancholisch und fügt sich eher ein ätherisches Klangbild ein, wie man es von ALCEST kennt. Um wirklich mitreißend zu sein, fehlt es etwas an Impact. „Somewhere“ beispielsweise plätschert vor sich hin, erinnert mit seinen Vocals ein bisschen an TOOL, bricht aber weniger aus, als es könnte. Insgesamt ist „Reminiscence“ ein atmosphärisches Album, das stellenweise zwischen Rock und Metal mäandert und mit einer angenehmen Stimme sowie Emotionalität von sich überzeugt. Was die Produktion des Albums betrifft, so hätte diese noch etwas Polish gebrauchen können, um wirklich ganz oben mithalten zu können.
© by Fuze - Ausgabe #99 April/Mai 2023 und Rodney Fuchs