OXFORD COLLAPSE

Remember The Night Parties CD

Nach dem ersten Durchhören wünsche ich mir, Sub Pop würden wieder zu ihrer sparsamen Releasepolitik zurückkehren, denn auch wenn OXFORD COLLAPSE gut sind, gemessen am Labelkatalog sind sie nur Mittelmaß.

Doch nachdem ich dem mittlerweile dritten Album des Trios aus Brooklyn eine Chance gab, straft mich meine Aussage Lügen, denn dann läuft die Platte erst mal auf Dauerrotation. Zugegeben Brooklyn wäre mir als letztes in den Sinn gekommen, vielmehr hätte ich die Band - zumindest in den geografisch eindeutigeren 80ern - gefühlt an der Westküste angesiedelt, im einschlägig bemühten Dunstkreis von Surfen und Pop-Punk.

Als hätten MISSION OF BURMA die BEACH BOYS verschluckt, als würden BUILT TO SPILL zu HÜSKER DÜ tanzen, als wären OSTINATO die Nachfolgeband der PIXIES, als wäre melodischer und gleichzeitig vertrackter Indierock mit hoher Affinität zu Hardcore aus der Prä-Grunge- und Post-Punk-Ära unbeschadet in das neue Jahrtausend gerettet worden.

Und irgendwie gelingt OXFORD COLLAPSE das auch, ohne jemals wie eine Kopie zu klingen, mit zu gleichen Teilen ruhigeren und lärmigen Stücken. Wobei erstere auch immer einen Hauch von SONIC YOUTH-Balladen haben - nur fröhlicher.

Überhaupt strahlen OXFORD COLLAPSE eine Unbeschwertheit aus, die beinahe allen Bands in ihrer New Yorker Nachbarschaft fehlt. (40:59) (8)